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Havaneser (Bicon Havanais) Standard
FEDERATION CYNOLOGIQUE INTERNATIONALE (AISBL)
FCI - Standard Nr. 250 /12. 12. 2016./DE
Diese Abbildung zeigt nicht unbedingt das Idealbeispiel der Rasse.
ÜBERSETZUNG:
Dr.J.-M. Paschoud und Frau R. Binder. Überprüft durch Herr Müller. Offizielle Originalsprache (FR)
URSPRUNG:
Kuba.
PATRONAT:
F.C.I.
DATUM DER PUBLIKATION DES GÜLTIGEN OFFIZIELLEN STANDARDS:
31.10.2016.
VERWENDUNG:
Gesellschafts- und Begleithund.
KLASSIFIKATION FCI:
Gruppe 9, Gesellschafts- und Begleithunde. Sektion 1: Bichons und verwandte, Rassen. Ohne Arbeitsprüfung.
KURZER GESCHICHTLICHER ABRISS:
Diese Rasse stammtaus der westlichen Mittelmeergegend und hat sich entlang der spanischen
und italienischen Meeresküste entwickelt. Offenbar wurden diese Hunde frühzeitig durch italienische
Überseekapitäne in Kuba eingeführt. Irrtümlicherweise hat die am häufigsten vorkommende
Havanna-Farbe (tabakfarben) dieser Hunde dazu verleitet, Havanna, die Hauptstadt von Kuba,
als Ursprungsort anzunehmen. Infolge unglücklicher Umstände sind indessen alle alten
Havaneser-Blutlinien in Kuba ausgestorben; anscheinend konnten jedoch einzelne Hunde aus Kuba
herausgeschmuggelt werden; ihre Nachkommen überleben in den USA.
ALLGEMEINES ERSCHEINUNGSBILD:
Der Havaneser ist ein kleiner, kräftiger, niederläufiger Hund; sein Haar ist lang, üppig,
weich und vorzugsweise gewellt. Sein Gangwerk ist lebhaft und elastisch.
WICHTIGE PROPORTIONEN:
Die Länge des Fangs von der Nasenspitze zum Stop entspricht der Länge des Schädels vom Stop
zum Hinterhauptstachel. Das Verhältnis zwischen der Körperlänge (gemessen zwischen Buggelenk
und Sitzbeinhöcker) und der Widerristhöhe beträgt 4:3.
VERHALTEN / CHARAKTER (WESEN):
Speziell aufgeweckt und leicht zum alarmgebenden Hund zu erziehen; liebevoll und fröhlich,
anziehend, bezaubernd, spielerisch, sogar etwas närrisch. Er liebt Kinder und spielt
unentwegt mit ihnen.
KOPF:
Mittelgroß; das Verhältnis der Länge des Kopfes zur Länge des Rumpfes (vom Widerrist bis
zum Rutenansatz gemessen) beträgt 3:7.
OBERKOPF:
Schädel:
Flach bis sehr wenig gewölbt, breit; Stirn wenig ansteigend; von oben gesehen ist der Schädel
hinten abgerundet, an allen anderen Seiten fast gerade und viereckig.
Stopp:Mässig ausgeprägt.
GESICHTSSCHÄDEL:
Nasenschwamm: Schwarz oder braun.
Fang: Er verjüngt sich leicht und progressiv gegen den Nasenschwamm zu; nie spitz oder stumpf.
Lefzen: Dünn, trocken, gut anliegend.
Kiefer/Zähne: Scherengebiß. Ein vollständiges Gebiss. ist erwünscht; das Fehlen der PM 1 (Prämolaren 1)
und der M3 (Molaren 3) wird geduldet.
Backen: Sehr flach, nicht vorstehend.
AUGEN: Ziemlich groß, mandelförmig, so dunkelbraun wie möglich. Ausdruck freundlich.
Die Umrandung des Auges soll dunkelbraun bis schwarz sein.
OHREN:Relativ hoch angesetzt; sie fallen längs der Backen und bilden eine unauffällige Falte,
die sie leicht anhebt; sie laufen wenig spitz aus; sie sind von langen Fransen besetzt.
Weder indmühlenartig abstehend noch dicht an den Backen anliegend.
HALS:
Von mittlerer Länge.
KÖRPER: Die Länge des Körpers übertrifft um weniges die Widerristhöhe.
Oberlinie: Gerade, über den Lenden leicht gewölbt.
Kruppe: Gut abfallend.
Rippen: Gut gewölbt.
Untere Profillinie und Bauch: Gut aufgezogen.
RUTE:Hoch getragen, entweder in Form eines Krummstabs oder, vorzugsweise, über dem Rücken gerollt;
die Befederung ist lang und seidig.
GLIEDMASSEN :
VORDERHAND:
Allgemeines: Vorderläufe gerade und parallel, trocken; gute Knochenstruktur.
Der Abstand vom Boden bis zum Ellenbogen soll denjenigen zwischen
Ellenbogen und Widerrist nicht übertreffen.
Vorderpfoten:Leicht länglich in ihrer Form, klein;
Zehen eng an einander liegend.
HINTERHAND:Allgemeines: Gute Knochenstruktur; mäßige Winkelung.
Hinterpfoten: Leicht länglich in ihrer Form, klein; Zehen eng aneinanderliegend.
GANGWERK:Der Bewegungsablauf beim Havaneser ist seinem fröhlichen Wesen entsprechend auffällig
leichtfüßig und elastisch. Die gerade nach vorne gerichteten Vorderläufe bewegen sich frei,
während die Hinterläufe in gerader Linie für den nötigen Schub sorgen.
HAARKLEID:
Haar:
Das wollene Unterhaar ist schwach entwickelt, oft ganz fehlend. Das Deckhaar ist sehr lang
(12 - 18 cm bei einem erwachsenen Hund), weich, glatt oder gewellt und kann lockige Strähnen bilden.
Jedwede Zurechtmachung, jedes Ausgleichen der Länge der Haare mit der Schere und jede Art von
Trimmen sind verboten. Ausnahme: die Säuberung der Haare an den Pfoten ist zulässig;
die Haare auf der Stirne dürfen leicht gekürzt werden, damit sie die Augen nicht bedecken;
auch die Haare am Fang dürfen leicht gekürzt werden, aber vorzugsweise belässt man sie in
ihrer natürlichen Länge.
Farbe:
Selten vollständig reinweiß, falbfarben in verschiedenen Tönungen (leicht schwarz gewolkt ist zulässig),
schwarz, havanna braun, tabakfarben, rötlichbraun, Flecken in den erwähnten Farben sind zulässig.
Brand- Markierungen sind in allen Schattierungen erlaubt.
GRÖSSE:
Widerristhöhe: 23 bis 27 cm.
Toleranz: von 21 bis 29 cm.
FEHLER:
Jede Abweichung von den vorgenannten Punkten muss als Fehler angesehen werden,
dessen Bewertung in genauem Verhältnis zum Grad der Abweichung stehen sollte und dessen
Einfluss auf die Gesundheit und das Wohlbefinden des Hundes zu beachten ist.
SCHWERE FEHLER:
*Allgemeines Erscheinungsbild atypisch.
*Fang spitz oder stumpf, nicht gleich lang wie der Schädel.
*Raubvogelaugen; Augen zu tief eingesetzt oder vorstehend;
Umrandung der Augen teilweise depigmentiert.
*Körper zu lang oder zu kurz.
*Rute gerade, Rute nicht hoch getragen.
*Vorderläufe in -französischem Stand- (Vorderfußwurzel eng stehend, Pfoten nach außen gedreht).
*Mißgebildete Hinterpfoten.
*Haar hart, zu wenig üppig; kurzes Haar außer bei den Welpen; zurechtgemachtes Haar.
DISQUALIFIZIERENDE FEHLER:
*Aggressive oder ûbermäßig ängstliche Hunde
*Hunde, die deutlich physische Abnormalitäten oder Verhaltensstõrungen aufweisen.
*Nasenschwamm depigmentiert.
*Vorbiß oder Rückbiß.
*Entropium, Ektropium; Umrandung eines oder beider Augen depigmentiert.
*Über- oder Untergröße.
N.B.:
*Rüden müssen zwei offensichtlich normal entwickelte Hoden aufweisen,
die sich vollständig im Hodensack befinden.
*Zur Zucht sollen ausschließlich funktional und klinisch gesunde,
rassetypische Hunde verwendet werden.
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